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Die Verkleinerungsmaßstäbe der Modelleisenbahnen

Die für Modelleisenbahnen ausgewählten Verkleinerungsmaßstäbe sind eine Folge der Bemühungen von Industrie und Benutzern, Produkte von verschiedenen Herstellern in einer Modelleisenbahnanlage gemeinsam einsetzen zu können.

Anfänglich benutzte man außer den Maßstäben (Verhältnis zwischen den Abmessungen des Originals und des Modells) auch die Spurweite, die jeweils der Original-Spurweite 1435 mm (Regelspur) entspricht. Angegeben wurde aber nicht die Maßzahl der Modell-Spurweite sondern nur eine römische Zahl: I für Maßstab 1:32, II für 1:22,5, III für 1:16 und weiter bis V.

Seitdem auch von Original-Eisenbahnen mit kleinerer als der Regelspurweite vermehrt Modelle erstelt werden, wird bevorzugt der Begriff Nenngröße verwendet. Dabei handelt es sich auch jeweils um einen bestimmten Verkleinerungsmaßstab. Die zugehörende Modell-Spurweite ist aber abhängig von der Spurweite des jeweiligen Originals.

Die großen Spurweiten über II hinaus sind selten (für Gartenbahnen mit Personenbeförderung) und haben für eine Normung keine Bedeutung. Andererseits sind im Laufe der Zeit immer kleinere, in Mengen hergestellte Modelleisenbahnen hinzugekommen. Die Bezeichnung der Maßstäbe II und I wurde in 2 und 1 geändert. Dem folgen die Bezeichnungen 0, S, H0, TT, N und Z (letztere für den z.zt. kleinsten Maßstab 1:200).
Die Nenngröße besteht aus zwei Ausdrücken, aus einem unveränderlichen für den Maßstab und einem variablen für die Spurweite des jeweiligen Originals. Beispiel: 0m für Maßstab 1:45 (0) und orginale Meterspur (m).


[Thuner Eisenbahn-Amateure]

Die Nenngrößen sind in den Normen Europäischer Modellbahnen (NEM), in den Normen des British Railway Modelling Standards Bureau (BRMSB) und in den Normen der National Model Railroad Association (NMRA) festgelegt. Aus historischen Gründen sind ihre Werte nicht ganz gleich. Anstelle von Nenngröße wird verschiedentlich der Begriff Baugröße verwendet.

Die Abstufung zwischen den ausgewählten Maßstäben (im Bild von Zeile zu Zeile) ist durchgehend annähernd gleich: Der jeweils nächstkleinere Maßstab ist etwa 70% des vorherigen. Möglicherweise entstand dieses Verhältnis am Anfang (I gegen II) zufällig, wurde dann aber (weiter bis heute Z) konsequent eingehalten.

Die Abstufung zwischen den Spurweiten (im Bild von Spalte zu Spalte) ist durchgehend auch annähernd gleich. Die Weite der Meterspur ist etwa 70% der Regelspur. Diese zufällig entstandene Verkleinerung hat zudem zufällig den gleichen Wert wie die Verkleinerung zwischen allen gewählten Modell-Maßstäben. Die noch kleineren Originalspurweiten wurden in zwei Gruppen mit den mittleren Weiten 700 mm (enge Spur) und 485 mm (Feldbahn-Spur) zusammengefasst. Diese Werte sind ebenfalls etwa 70% der nächstgrößeren.

Durch die in beiden Parametern (Modellmaßstab und Original-Spurweite) enthaltene gleiche Veränderung wurde es möglich, dass für die Modelle der schmaleren Original-Bahnen keine weiteren als die für die Modelle der Regelspur-Bahnen geschaffenen Modell-Spurweiten erforderlich sind. Im Bild zeigen die diagonalen Linien an, dass alle Modelle von verschieden großen Originalbahnen auf einer ausgewählten Modellspur laufen können. Ihr Modellmaßstab ist lediglich umso weniger klein, je kleiner ihre Originalspur ist. In einer horizontalen Linie ist der Maßstab gleich. Mit dem Kleinbuchstaben in der Bezeichnung (außer in der ersten Spalte für Regelspur-Modelle) werden die bei gleichem Maßstab mit kleiner werdenden Original-Spuren auch kleiner werdenden Modell-Spurweiten gekennzeichnet: m steht für Meterspur, e für enge Schmalspur und f für Feldbahn-Spur.

Die Fahrzeugabmessungen der von den mittleren Spurweiten (1435 mm, 1000 mm, 700 mm und 500 mm) abweichenden Original-Bahnen werden i.d.R. genau in einem der ausgewählten Maßstäbe (1: 22,5 bis 1:220) nachgebaut. Bei der Festlegung der Modell-Spurweite wird aber davon ausgegangen, als hätte die Original-Spurweite einen der vier angegebenen mittleren Werte.

LogoSW Siegfried Wetzel, CH 3400 Burgdorf, November 2024

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