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Gedanken zum Antikythera-Mechanismus

Einleitung

Der Fund des Antikythera-Mechanisms und die anschließenden Arbeiten zu seiner Rekonstruktion führten zur Erkenntnis, dass es in hellenistischer Zeit offenbar schon eine mechanische Technik gab, die wesentlich fortgeschrittener war, als bisher angenommen. Die Überraschung war so groß, dass in diesem Zusammenhang die saloppe Aussage, die Geschichte müsse neu geschrieben werden, wieder einmal die Runde machte. Die Übertreibung manifestierte sich in den Schlagzeilen der Sensations-Meldungen, dass zum Beispiel der Computer doch schon vor 2000 Jahren erfunden worden sei. Dabei werden dem Mechanismus ähnliche Wundereigenschaften nachgesagt, wie sie der Computer - wundersam oder verteufelt, je nach oberflächlichem Verhältnis zu ihm - ebenfalls besitze. Das eigentliche Problem ist aber nicht die journalistische Oberflächlichkeit, die sachlich interessierte Leser meistens ohnehin abschreckt. Ich werde bestimmte, nicht zutreffende Eindrücke, die auch bei der wissenschaftlichen Erforschung entstanden sind, hintertfragen.

Abb.1 Antikythera-Mechanisms, schematisches Räder-Schnittbild, Rekonstruktion, Oberseite links, Rückseite unten
kursive Kennzeichnung: verloren gegangene Räder, Quelle: Holdi Sig, Wikipedia

<< Abb.2 Antikythera-Mechanisms,
schematische Räder-Draufsicht von vorn, Rekonstruktion,
rote Kennzeichnung: verloren gegangene Räder,
Quelle: Holdi Sig, Wikipedia

Inhalt

1. Uhr?
2. Rechenmaschine?
3. Kalendarium?
4. Planetarium?
5. Spiralige Skalen
6. Umlaufende Kurbelschleife
7. Anmerkungen

1. Uhr?  ↑ Inhalt

Der Mechanismus enthält zahlreiche Zahnräder, womit er einer mechanischen Uhr (Räder-Uhr) sehr ähnlich ist. Es sind sehr viel mehr Räder als in einer Uhr mit Stunden-, Minuten- und allenfalls Sekundenzeiger vorhanden, aber im 17. Jahrhundert wurden sogenannte astronomische Kunstuhren mit ähnlich vielen Anzeigen gebaut (Anmerkung 1). Die damaligen Uhren modellierten auch ähnlich wie der vorliegende Mechanismus periodische Bewegungen mehrerer Himmelskörper. Wesentlicher Unterschied ist, dass der Mechanismus keinen eigenen Antrieb und keine Regelung seiner Drehbewegung hat. Er wird mittels Drehknopf von Hand entweder eingestellt oder in Drehung versetzt.

Die beiden großen hinteren Anzeigen (Metonic und Saros in Abb.1) haben spiralige Skalen. Auf den Zeigern befindet sich je ein Schieber (gelb in Abb.1) zur Kennzeichnung des momentan anzeigenden Spiralen-Umgangs, der in eine spiralige Nut eingreift. Dieser Eingriff verhindert, dass der Mechnismus wie eine Uhr beliebig weiter drehen kann. Die Anzeigen sind somit trotz ihrer runden Form auf einen bestimmten Bereich begrenzt.

WIRD FORGESETZT

2. Rechenmaschine?  ↑ Inhalt

3. Kalendarium?  ↑ Inhalt

4. Planetarium?  ↑ Inhalt

5. Spiralige Skalen  ↑ Inhalt

6. Umlaufende Kurbelschleife  ↑ Inhalt

7. Anmerkungen  ↑ Inhalt

Anmerkung 1:    ↑ zurück
siehe Abbildung 4 in Siegfried Wetzel: Links und rechts drehende Sonnen- und Mond-Zeiger auf astronomischen Uhren

Abb.3 Antikythera-Mechanisms, die drei größten Fragmente im Archäologischen Nationalmuseum in Athen
Quelle: Therese Clutario, Wikipedia

<< Abb.4 Antikythera-Mechanisms, Rückseite, Rekonstruktion (CAD-Darstellung)
Quelle: Tony Freeth, Wikipedia

Abb.5 Antikythera-Mechanisms, Vorderseite, Rekonstruktion (CAD-Darstellung)
Quelle: Tony Freeth, Wikipedia

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